Indikation
- Vegetative Störungen im Körper
- Wenn keine anatomische (organische) Störung erkennbar ist
- Bei Verklebung der Faszien
- Zur Narbenpflege
Das Bindegewebe, auch Faszien genannt, ist eine besondere Schicht, die in allen Bereichen des Körpers vorkommt und einige wichtige Funktionen hat. Genauer genommen handelt es sich eine Hülle, die alle Organe, Muskeln, Knorpel und Bänder schützt. Das Bindegewebe steht in direkter Verbindung mit dem vegetativen Nervensystem. Es ist sozusagen ein Netzwerk, das Organe, Muskeln, Bänder, Knorpel, Haut und Nervensystem miteinander verbindet. Es hält alle Organfunktionen aufrecht und hat mehrere, wichtige Schutzfunktionen.
Elisabeth Dicke (1884 – 1952), eine Krankengymnastin (Physiotherapeutin) aus Überlingen, entwickelte die besondere Methode, welche strenggenommen auch in den Bereich der Reflexzonentherapie gehört. Durch ihre persönliche Erfahrung und Krankheit, die sie an den Rollstuhl fesselte, entdeckte sie mit Hilfe einer speziellen Technik im Beckenbereich reflektorische Reaktionen an Rücken und Bein. Sie entwickelte die Methode und entdeckte, dass im Körper bestimmte Hautzonen mit unterschiedlicher Prägung zu bestimmten Organen zugeordnet werden können. Bereits der britische Neurologe Henry Head beschrieb um 1900 die Theorie über die Zusammenhänge von Hautzonen und innerer Organe. Innere Organe werden bestimmten Hautgebieten zugeordnet. Diese Organe werden durch Reflexe beeinflusst und haben somit eine enorme Wirkung auf das vegetative Nervensystem.
Elisabeth Dicke entwickelte diese besondere Technik weiter. 1938 stellte Elisabeth Dicke die Methode in der Krankengymnastikschule Freiburg vor. Die Bindegewebsmassage wurde klinisch überprüft, bestätigt und wissenschaftlich beschrieben.
Die Bindegewebsmassage findet ihre Anwendung bei vegetativen (neurologischen) Störungen im Körper. Leider ist die Methode etwas aus der „Mode“ geraten und findet in der Physiotherapie nur noch wenig ihren Einsatz. Dennoch bin ich von den Erfolgen dieser Therapie sehr überzeugt und wende sie heute noch gerne bei meinen Patienten an.
Anette H. Borhani
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